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Nora Maibaum

Ich heiße Nora Maibaum und bin 23  Jahre  jung.
Seit 4 Jahen arbeite ich als Stylistin bei der Firma Essanelle.

Da ich ein sehr spontaner Mensch bin und schon immer eine Zeit im Ausland verbringen wollte,
kam mir Nepal entgegen, denn als meine Freundin Ilona zu mir sagte, daß sie für 5 Monate nach Nepal will, sagte ich ganz spontan, ich komme mit.

Als wir im Internet stöberten, hat es der " Zufall " gewollt und wir sind auf Omari gestoßen.
Zu dieser Zeit befand sie sich in Deutschland und wir verabredeten uns zum ersten Kennenlernen.
Bald war klar, dass wir als erste Volontäre beim Verein Om Shivom Nepal e.V. eingesetzt werden und in der Schule Nobles Education System in Champpi tätig werden.

6. August 2010 - Landung in Kathmandu
Namaste herzlich Willkommen in Nepal, so wurden wir von Omari und Ram begrüßt.

Mein erster Kultureinblick
Auf dem Weg von Kathmandu nach Zunikel durften wir den ersten Hauch der Kultur spüren.

Auf den Straßen herrschte das reinste Chaos, alles ist zu Gange: Kleine Autos, große Autos, Buse, Lastwagen, Mofas, Motorräder, Fahrräder, Tuktuks, Kinder, Frauen, Männer, Kühe, Ziegen, Hühner.
Das wichtigste an dem ganzen Schauspiel ist die Hupe!
Dieses ganze Geschehen spielt sich im Linksverkehr ab, was die ganze Sache noch irritierender macht.
Dennoch macht es spannende Freude das alles zu betrachten.

Ich wohnen bei Omari im Om Prem Center in Zunikel. Für 5 Monate ist das mein zu Hause.

Ich bin überwältigt von den ersten Eindrücken und kann es noch gar nicht begreifen.

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Die ersten Arbeitstage

21. August - unser erster Arbeitstag in der Schule Nobles Education System in Champpi.

Eine Woche vorher ließen wir uns extra für die Arbeit in der Schule Kurta nähen,
das ist hier die landesübliche Kleidung der Frauen, ein Kleider-Hosen-Anzug mit Schal.

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Schulbus, ca. 70 Meter von unserer Wohnung entfernt. Der Bus ist ein klappriges Fahrgestell und er platzte wegen Überfüllung fast aus den Nähten.
Während der gesamten Fahrt wurden wir von vielen neugierigen Kinder-Kulleraugen von Kopf bis Fuß begutachtet.
Momentan ist immer noch Monsunzeit, deshalb sind die Straßenverhältnisse katastrophal, vergleichbar mit einer schlechten Achterbahnfahrt im Freizeitpark. Aber Spaß bei Seite, es ist wirklich unbeschreiblich, mittlerweile haben wir uns daran gewöhnt.

Das ist unser Schulweg und noch viel schlimmer...

In der Schule angekommen pellten sich die Kinder aus dem Bus und sprangen in ihre Klassenzimmer.

So beobachteten wir den 1. Schultag:
Wir sind in der Kinderstuben-und Kindergartenklasse tätig.
Die Klassenzimmer sind sehr klein und dunkel und überfüllt mit Kindern.
Die Spielsachen für die gesamte Klasse kann man an einer Hand abzählen.

In der Kinderstubenklasse sitzen die Kinder auf Kissen, die um 2 Tische am Boden verteilt sind.

Die Kinder haben sehr wenig Arbeitsfläche auf dem Tisch.
In der Kindergartenklasse sind Tische und die Kinder sitzen auf Bänken ohne Rückenlehne.

Die Lehrerinnen sind sehr nett und pflegen einen sehr herzlichen Umgang mit den Kindern.
Der Schulalltag ist unstrukturiert.
Es mangelte an Bewegung, denn die Kinder haben sich wegen dem Regenwetter in ihrem Klassenzimmer meistens sitzend aufgehalten.
Manche Kinder waren sehr müde und schliefen ein.
Es gab nur Pausen aber keine Ruhe-und Schlafphasen.
Aus deutscher Sicht waren die hygienischen Verhältnisse eher sehr dürftig.
Zum Nasen putzen wurde ein riesengroßer Rotzlappen für die ganze Klasse benutzt.
Was uns auch sehr aufgefallen ist, viele Kinder haben schlechte Zähne.
4x im Jahr müssen die Kleinen Schulprüfungen machen, die benotet werden.

Nach Schulschluss gingen wir müde und auch sehr nachdenklich nach Hause.

Wir machten uns viele Gedanken über unsere Beobachtungen und ein neues, besseres Konzept für den Schulalltag in der Kinderstuben-und Kindergartenklasse.

Ein paar Tage später stellten wir Omari unser Konzept vor.
Wir krempelten den bisherigen Tagesablauf in der Kinderstubenklasse total um, alles wurde kindergerecht erneuert und strukturiert.
Omari erklärte uns, dass unser gesamtes Konzept in Deutschland sehr gut umsetzbar ist.
Aber hier in Nepal die Menschen ganz anders denken und ganz anders ticken und deshalb unser gesamtes Konzept nicht greifen kann, weil die Lehrerinnen das so  n o c h  nicht annehmen und  n o c h  nicht umsetzen können, weil sie  n o c h  nicht soweit sind.

Omari sagte: Holt die Lehrerinnen dort ab - wo sie jetzt stehen und fühlt euch in sie hinein.
Schneidet das Konzept so zu, dass die Lehrerinnen eine Chance haben das Neue zu verstehen, um es umsetzen zu können.
Und noch ein Rat: Vor - leben bringt mehr Früchte zu Tage - als 1000 Worte.
Das Ziel ist:
Dass, das von euch neu eingeführte Konzept auch beibehalten werden kann, wenn eure Volontärzeit beendet ist.

Vieles ist für uns in Nepal Neuland und oft sehr unverständlich, sehr gewöhnungsbedürftig und oft nicht nachvollziehbar.

Wir haben unser gesamtes Konzept abgespeckt und der Rektorin Frau Thappa und der 2. Organisatorin des Vereins, Ramila Puri vorgestellt.
Frau Thappa ist sehr zugänglich für unser neues Konzept, sie zeigte an der Weiterentwicklung ihrer Schule großes Interesse und sie hatte wenig bedenken geäußert.
Ramilla bot uns ihre Unterstützung an und wünschte uns gutes Gelingen.

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Auf dem Weg durch die " Shivom - Dörfer "

An einem meiner freien Tage, stand die Sonne hoch am Himmel und das Wetter war einfach fabelhaft!

Ich hatte große Lust einen Teil der “ Shivom – Dörfer “ etwas näher kennenzulernen.
Also fragte ich Omari und wir gingen los!

Omari zeigte mir das Dorf Bungamati, dort wohnen auch ein paar Patenkinder.
Die ersten Eindrücke und Erzählungen von Omari waren für mich sehr interessant und spannend!

Hoch gebaute Backsteinhäuser, die durch ihre bräunliche Farbe den Anschein haben, aus dem Boden zu wachsen!
Das Leben in den Dörfern spielt sich hauptsächlich auf den schmalen Gassen und Straßen ab!
Überall spielen Kinder mit Dosen, Reifen, Stöcken, Steinen! Spielzeug sieht man hier sehr selten!
Hühner, Enten, Ziegen und Hunde suchen nach fressbarem!

Viele Häuser sind mit unmengen Chillischoten "geschmückt," die zum Trocknen aufgehängt wurden!
Oder auf Matten getrocknet werden!

Chillischoten werden an den Häusern getrocknet oder auf Strohmatten

Ich habe einige Männer bei Holzschnitzarbeiten beobachtet, die tollen Stücke werden in den Touristenvierteln verkauft, zB. im Thamel, Patan, Baktapur!

In Bungamati scheint die Zeit still zu stehen!
Das Leben dort ist sehr hart und harmonisch, man könnte meinen, man sei in einer Filmkulisse des 17.Jahrhunderts.

Fast nahtlos ging es dann weiter nach Kokana! Das Dorf ist ähnlich aufgebaut wie Bungamati!
Mit mehreren Tempelanlagen die einen fast mystischen Eindruck hinterlassen!
Auch die geschnitzten Fensterrahmen haben ihren besonderen Charm!

Besonders aufgefallen ist mir ein großes Schwimmbeckenähnliches Wasserbecken, in dem die Frauen ihre Wäsche waschen und ein paar Jungs sich spielerische abkühlten!

Ab und zu konnte ich beobachten, wie einige Frauen Teppiche knüpften, so wie es von hunderten von Jahren schon gemacht wurde!
Kinder spielen Tischtennis... ein paar Steine ersetzen das Netz!

Das Dorf Kokana wurde im Jahr 2008 zum Weltkulturerbe ernannt!
Was ich sehr gut nachvollziehen kann!

Unsere letzte Station war in Sainbu, dort besuchten wir Ramilla!
Mit namaste begrüßte sie uns herzlich und servierte uns Himalaya - Kaffee!
Meine Füße hatten sich nach dem langen Spaziergang eine Pause verdient, auch weil ich komplett falsches Schuhwerk trug, denn ich wollte in den Fußstapfen der Einheimischen laufen, Barfuß!

 

Meine Schlußbetrachtung:
Es ist schön zu sehen, wie die Kinder - und Menschenherzen Omari zufliegen!
Ab und zu gibts für kleine und große, junge und alte Menschen ein Bonbón aus Omari's Hosentasche!
Kleine Wunden versorgt Omari gleich und auch für die Seelenschmerzen hat sie offene Ohren
und ein "Pflaster"!

Durch die " Shivomdörfer " zu gehen, das sind lange Strecken auf und ab!
Ich wünsche Omari, daß sich bald ein Sponsor für ein kleines Motorrad findet, was ihr viele Gehzeiten erspart und so manches erleichtern würde!